News
Bildung
19. September 2016

Schüler früh für Technik begeistern

Schulen und Betriebe wollen Jugendlichen mehr Bezug zu technischen Berufen ermöglichen.

Junge Menschen für technische Berufe zu begeistern ist das Ziel eines neuen Netzwerkes zwischen acht Schulen und drei Betrieben aus dem Landkreis Hildesheim. Vertreter der Schulen und Firmen sowie der Landesschulbehörde unterzeichneten dazu am Mittwoch, 14. September, in der Werner-von Siemens-Schule in Hildesheim einen Vertrag über ihre Zusammenarbeit. Ins Leben gerufen wurde das Projekt mit dem Namen „MINT-Kooperationsnetzwerk Hildesheim“ von der Stiftung NiedersachsenMetall. MINT steht für die Schulfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Für zwei Schüler der berufsbildenden Werner-von-Siemens-Schule steht schon jetzt fest: Diese Kooperation ist notwendig. „Ich hätte mir mehr Information über technische Berufe in der Schule gewünscht“, sagt Nikola Brnadic, 17 Jahre alt. Sein Traumberuf ist Binnenschiffer. Bis er einen Ausbildungsplatz findet, absolviert er ein Berufsfachschuljahr im Zweig Metall- und Elektrotechnik. Seine Mitschülerin Katja Behrens, 16 Jahre alt, möchte Industriemechanikerin werden. Auch sie wartet noch auf einen Ausbildungsplatz. „Wenn Betriebe und Schulen zusammenarbeiten, können die Schüler bei der Suche nach Ausbildungsplätzen viel besser unterstützt werden“, findet sie.

Diese Unterstützung soll es bei den Partnern des Netzwerkes künftig in Form von frühzeitigen Angeboten zur Berufsorientierung, Praxisprojekten, Besichtigungen und Gesprächen zwischen Schülern und Fachkräften aus Betrieben geben. Bei der Aluminiumgießerei KSM Castings Group GmbH, dem Autozulieferer Robert Bosch GmbH, und dem Luftfahrt-Zulieferer Alcoa Fastening Systems & Rings können interessierte Schüler die Vielfalt und Möglichkeiten der technischen Berufe kennenlernen. Die Schulen des MINT-Kooperationsnetzwerkes Hildesheim sind die Albert-Magnus-Realschule, das Gymnasium Marienschule, die Realschule Himmelsthür, die Molitoris-Schule, die Richard-von-Weizsäcker Schule, die Schiller-Oberschule, die Werner-von-Siemens-Schule und die Robert-Bosch-Gesamtschule.

Junge Frauen als Nachwuchskräfte in der Industrie stehen besonders im Fokus. Aber „es geht nicht um Förderung, sondern um Begeisterung“, meint Alcoa-Geschäftsführer Jens Harde. „Wir müssen Interesse wecken und Technik begreifbar machen“, sagt er.

Ein Knackpunkt ist aus Sicht von Jörg Gustke, Ausbildungsleiterbei KSM, die Wissenslücke vieler Schüler über die Vielfalt technischer Berufe. „Alle bewerben sich als Industriemechaniker. Dass wir auch Werkzeugmechaniker, Modellbauer, Gießereimechaniker oder Produktdesigner brauchen, wissen die meisten Jugendlichen gar nicht“, sagt er.

Einig sind sich die Vertreter des Netzwerkes darin, dass es Anstrengungen beider Seiten bedarf, um mehr junge Menschen in technische Berufe zu bringen - Werbung von Industrie und Fachbetrieben einerseits, frühzeitige Information in den Schulen andererseits. Die Stiftung NiedersachsenMetall bringt beide Seiten zusammen. Der Sprecher des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Werner Fricke, resümiert: „Unsere 300 Mitgliedsunternehmen haben ein Problem: Sie brauchen Nachwuchs. Dazu haben wir vor 13 Jahren 50 Millionen Euro in eine Stiftung investiert. Heute haben wir 250 Schulen, mit denen wir zusammen arbeiten und sind ein großes Stück vorangekommen.“

Ihr Ansprechpartner

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

News
Bildung
18. April 2024 | T&B electronics GmbH

Wie der Anlagenbauer T & B electronic Fachkräfte findet und bindet

Prio:Personal war zu Gast bei T&B electronic in Alfeld und bekam von Geschäftsführer Faru Fakrou und Entwicklungsleiter Sascha Wulf die Geheimnisse des Brandschutzes erklärt und demonstriert. Heiß ging es auch in der Präsentation zu: Welche Anstrengungen unternimmt das 70-Mitarbeiter-Unternehmen, um Arbeitskräfte auf sich aufmerksam zu machen und langjährige Fachkräfte zu halten. Geschäftsführer Fakrou konnte eine breite Palette an Maßnahmen und digitalen Werkzeugen den gut 20 Gästen von Unternehmer Hildesheim präsentieren.
News
Bildung
18. März 2024 | Haus der Industrie - Bischofsmühle

PISA – was nun? Alarmierende Ergebnisse sorgen für rege Diskussion in der Bischofsmühle

Hildesheim – 13. März 2024. Die Ergebnisse sind alarmierend: Deutschlands Schülerinnen und Schüler haben bei der aktuellen PISA-Studie so schlecht abgeschnitten wie noch nie. Unternehmer Hildesheim und die Stiftung NiedersachsenMetall sind auf die Suche nach den Antworten gegangenen. In der gemeinsamen Veranstaltung mit Gästen aus Schule, Hochschule, Wirtschaft und kommunalen Institutionen wurden konkrete Lösungsansätze diskutiert.
News
10. März 2024

Drei Powerfrauen – eine Botschaft: Traut Euch!

Bestseller-Autorin, Goldmedaillengewinnerin, Ex-Profiboxerin zu Gast

Hildesheim – 7. März 2024. Geballte Frauenpower in der Bischofsmühle: Anlässlich des Internationalen Frauentags hatte Unternehmer Hildesheim zu einem spannenden Format „von Frauen für Frauen“ eingeladen – moderiert von Vorstandsmitglied Silke Oberwandling: Trainerin und Bestseller-Autorin Nicole Staudinger, Goldmedaillen-Gewinnerin Heike Drechsler und Ex-Profiboxerin Ina Menzer waren auf der Bühne. Ihre gemeinsame Botschaft: Traut Euch!