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22. November 2018

Industrie 4.0 Kongress 2018

Erfolge, Chancen, Strategien: Industrie 4.0 für Niedersachsen

Sie sind heute ein Teil der Zukunft, begrüßte der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann unsere Gäste auf dem Industrie 4.0 Kongress im Schloss Herrenhausen.

Bereits zum fünften Mal haben NiedersachsenMetall, das niedersächsische Wirtschaftsministerium und das Netzwerk Industrie 4.0 Niedersachsen zur Diskussion über Erfolge, Chancen und Strategien zu Industrie 4.0 eingeladen.

Minister Dr. Bernd Althusmann betonte die Arbeit der Landesregierung: „Die Landesregierung wird alles daran setzen, dass der Industriestandort Niedersachsen stark ist und stark bleibt. Das geht auf Dauer nur, wenn die Chancen der Digitalisierung ergriffen werden. Deshalb werden wir in den nächsten Jahren über 1 Mrd. Euro für das Gelingen der Digitalisierung investieren. Unser Ziel ist die vollständige Versorgung aller Haushalte bis 2025 mit gigabitfähigen Anschlüssen. Gleichzeitig wollen wir bis 2021 alle Gewerbegebiete, die niedersächsischen Seehäfen, aber auch die niedersächsischen Schulen, Universitäten und Hochschulen gigabitfähig versorgen. Denn eine leistungsfähige Infrastruktur für alle Niedersachsen ist Grundlage eines gelungenen Transformationsprozesses in das digitale Zeitalter.“

Braucht die Industrie keine Menschen mehr? Wir sollten lieber die Chancen sehen, sagte Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall. Er sprach sich dafür aus, die Zaghaftigkeit zur Seite zu legen – für ihn führen technologische Innovationen zu mehr Arbeitsplätzen und Märkten. Schmidt mahnte weniger Angst und mehr Mut und Zuversicht an: „Mit Untergangsszenarien werden wir die Zukunft nicht gewinnen. Wir brauchen etwas weniger Dystopie und mehr Maß und Mitte: Untergangsszenarien sind genauso unangebracht wie naiver Fortschrittsglaube. Im Gegenteil: Berufsbilder ändern sich wie sie sich im Industriezeitalter fortlaufend geändert haben. Wir brauchen jetzt erst recht junge Leute, die sich für Technik interessieren, für das Beherrschen von Technik, für Informatik, für einen verantwortbaren Umgang mit digitalen Prozessen."

Roboterexperte Dominik Bösl von der KUKA AG klärte in seinem Impulsvortrag den Begriff der ‚Robotic Natives‘: „Heute digitalisieren wir die Welt, morgen werden wir sie automatisieren. Die kommende ‚Generation R‘ sind ‚Robotic Natives‘, wir sind nur ‚Robotic Immigrants‘.“ Megatrends sind für ihn unter anderem Vernetzung, demografischer Wandel und Ressourcenknappheit: wir können zum Beispiel Autos automatisiert wieder auseinander genommen werden?

Mit den heutigen Robotern hat Bösl allerdings noch ein Problem: „Wir haben Roboter aus ihren Käfigen geholt, wir können mit ihnen interagieren. Aber Roboter müssen noch Zeile für Zeile programmiert werden - ich brauche Roboter, die mich verstehen.“ Doch dafür fehle in der Robotik noch die entsprechende Rechenleistung.

In kurzen Runden von jeweils neun Minuten stellten sich drei mittelständische Unternehmen vor, die bereits Erfolgsgeschichte geschrieben haben. Die Lenze SE digitalisiere „nach innen“ und manage unzählige Produktvarianten mit dem Beziehungswissen künstlicher Intelligenz. Digitalisierung „nach außen“ sei hingegen der Versuch, Technik kinderleicht zu machen. Die Firma nass magnet GmbH nutzt Digitalisierung insbesondere im Vertrieb, Vision Lasertechnik wollte die Produktion überwachbar machen. „Da haben wir einfach mal angefangen“, berichtete Philipp Becker, kaufmännischer Leiter und Prokurist. Heute sind die Maschinen vernetzt, viele Bereiche digitalisiert – aber das funktioniere auch nur, wenn auch die Mitarbeiter mitmachen.

4 Start-ups, jeweils 4 Minuten: beta Data Science, Picum MT GmbH, dreiConsulting und Manova AG stellten sich dem Publikum und standen anschließend den Unternehmen beim Networking Rede und Antwort – und halfen im besten Fall mit Problemlösungen.

Am Nachmittag schnitt der Kongress noch die Themen ‚Maschinelles Lernen‘ und ‚Künstliche Intelligenz‘ an. Laut Referent Ignaris UG führen diese Bereiche unter anderem zu Prozessoptimierung, Qualitätsmanagement und Produktentwicklung 4.0. Vorrausschauende Planung helfe beispielsweise bei der Kostenreduktion. Sein Tipp: Zunächst anfangen, Daten zu erheben und sie dann zusammenführen.

„Mein Chef hat gesagt, wir machen morgen KI“ – und nun? Das Forschungszentrum L3S / Leibniz Universität Hannover hilft bei ersten Schritten und der Produktentwicklung. Das Universitätsinstitut gab auf dem Kongress Einblicke in ihre Informatikforschung: Intelligente Innovation durch exzellente Forschung.

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