Mehr Erlebnis, mehr Kultur, mehr schattiges Grün – mobile Containerlösungen sollen Verödung der Fußgängerzone stoppen
Tübingens OB Palmer hat Hildesheimer zum Erfahrungsaustausch eingeladen
Hildesheim – 3. Mai 2024. Ein starker Standort ist für Unternehmer Hildesheim eine wichtige Voraussetzung, um der Wirtschaft in Stadt und Region gute Rahmenbedingungen zu bieten. Die Arbeitsgruppe „Transformation Innenstadt“ von Unternehmer Hildesheim hat sich deshalb sehr intensiv damit beschäftigt, Vorschläge zur Steigerung der Attraktivität des innerstädtischen Stadtbildes sowie eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur zu machen.
Matthias Mehler, Vorsitzendes von Unternehmer Hildesheim, und Matthias Jung, Architekturbüro Jung, haben heute Wirtschaftsminister Olaf Lies, MdB Bernd Westphal und Stadtbaurätin Andrea Döring Entwürfe einer Umgestaltung des Fußgängerbereichs vor dem früheren Galeria Kaufhof Gebäude präsentiert.
Mobile Containerlösungen, ob als Popupstore oder Gastrocontainer, doppelstöckig oder breit und flach, sind nach Auffassung der Arbeitsgruppe ideale Blickfänge für Passanten in der Fußgängerzone. Sie unterbrechen die Sichtachse auf die beklebten Schaufenster des Kaufhauses. Dabei geht es den Ideengebern nicht unbedingt nur um kommerzielle Angebote. Mehr Erlebnis, mehr Kultur, mehr schattiges Grün – so das Modell.
Dieses sei nach Auffassung von Matthias Mehler die wichtigste Zielsetzung. „Die Schließung des Galerie-Kaufhof-Gebäudes gleicht einem Beben im Zentrum unserer Stadt und hinterlässt weithin sichtbare Spuren“, so Mehler. Aus anderen Städten wisse man, dass es ungefähr fünf Jahre, manchmal sogar noch deutlich länger dauere, bis nach einer Schließung eines großen Warenhauses eine Folgenutzung geregelt sei. „Es ist kaum vorstellbar, was das für unsere Fußgängerzone bedeuten würde. Fünf Jahre haben wir da einen hohlen Zahn in der schönen Innenstadt. Das ist für uns eine Katastrophe. Deshalb benötigen wir dringend eine Übergangslösung.“
Die Arbeitsgruppe „Transformation Innenstadt“ von Unternehmer Hildesheim habe sich in den letzten Monaten sehr intensiv mit verschiedenen Fragen beschäftigt. „Wir sind immer wieder zu dem Ergebnis gekommen: Wollen wir unsere Stadt vor dem Veröden bewahren, dann müssen wir neu denken.“ Hierbei sei es auch um die Verkehrsinfrastruktur gegangen. „Doch wir dürfen dabei das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.“
Mehler ist wichtig zu betonen, dass das Container-Modell nur eine Zwischenlösung sei und nur ein Schritt von vielen. „Wir freuen uns über die enge Zusammenarbeit mit der IHK und der Stadtverwaltung. Gemeinsam planen wir für Ende Juni eine öffentliche Veranstaltung in der Innenstadt, um die Ideen mit Experten zu diskutieren.“ Mehler berichtete außerdem von engen Kontakten zur Stadt Tübingen. „Hier ist man schon einige Schritte weiter. Oberbürgermeister Boris Palmer hat uns herzlich eingeladen und seine Unterstützung zugesagt.“ Da es Mehler auch um die Erfahrungen der Wirtschaft ginge, sei außerdem ein enger Austausch mit der örtlichen IHK geplant.
Den Besuch von Wirtschaftsminister Lies nutzte Unternehmer Hildesheim auch, um auf den dritten Autobahn-Anschluss und den Ausbau des Stichkanals zu sprechen zu kommen. Mehler: „Es ist immer wieder die Rede von der neuen Deutschland-Geschwindigkeit, deren Tempo immer noch zu wünschen übrig lässt. Wir würden uns sehr über eine Niedersachsen-Geschwindigkeit freuen. Sie sollte Maßstab für die Transformation unserer Wirtschaft sein.“